Schulversagen – wie ich meinem Kind helfen kann

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Schulversagen – wie ich meinem Kind helfen kann

Schulversagen – wie ich meinem Kind helfen kann

Unter Schulversagen versteht man die Situation eines Kindes, das schulisch hinter den Leistungen liegt, die man von seiner eigentlichen Intelligenz erwarten könnte. 

Allerdings geht es dabei nicht ausschließlich um schlechte Noten, sondern in der Regel auch um das, was man gemeinhin »Anpassungsprobleme« nennt. Diese beziehen sich nicht nur auf die Leistungen, sondern auch auf das Verhalten. Wenn Ihr Kind unter sogenanntem Schulversagen leidet, ist die Versetzung gefährdet.
Kinder, denen Schulversagen bescheinigt wird, fallen oft durch eine Kombination aus schlechten Leistungen und einem provokanten, oft aggressiven Verhalten auf. Etwa 15% aller Schüler sind von Schulversagen betroffen. Eine Zahl, die aufhören lässt.


Gründe für Schulversagen

Wenn Ihr Kind unter Schulversagen leidet, ist es nicht etwa, wie viele meinen, dumm. Aber auch die lapidar hingesagte Volksdiagnose der »Hochbegabung«, also dass das Kind permanent unterfordert sei und sich deshalb auffällig verhalte und einfach »keine Lust auf Leistung auf diesem niedrigen Niveau« habe, liegt vielfach deutlich neben der Wahrheit. In der Tat entsteht Schulversagen häufig durch eine Kombination
aus erhöhtem Leistungsdruck durch die Schule und ein gewisses Versagen zu Hause. Viele Eltern beschäftigen sich nicht oder viel zu wenig mit ihren Kindern, gerade wenn es um das Thema Schule geht. Sie wälzen jegliche Verantwortung auf die Lehrer ab, die bei dem straffen Lehrplan, den sie einzuhalten haben, kaum noch Extraaufgaben bewältigen können. Ein gutes Lern- und Sozialverhalten sollten sich Kinder bereits zu Hause antrainieren. Kompetenzen wie Entspannungstechniken, aber auch die Fähigkeit, sich zu konzentrieren, müssen von den Eltern beigebracht werden. So berichten bereits Erzieher in Kindergärten, dass vielen Kindern die Fähigkeit fehle, sich über einen gewissen, angemessenen Zeitraum auf eine Sache zu konzentrieren. Je älter die Kinder werden, desto mehr Bildschirmzeit bekommen sie am Tag und die Flut an Reizen sorgt eher für eine Abnahme der Konzentrationsfähigkeit. Dazu kommt oft ein reduziertes Kommunikations- und Sozialverhalten.
Sprich: Kinder wissen einfach nicht mehr, wie man sich im Umgang mit anderen Kindern oder allgemeiner gesprochen mit anderen Menschen verhält.


Wie können Sie Ihrem Kind bei Schulversagen helfen?

Bei Schulversagen gilt: Je früher Sie als Eltern eingreifen, desto besser ist es natürlich. Vorsorge ist hier immer besser als Nachsorge. Wenn Sie dafür sorgen, dass Ihr Kind gerne lernt und auf Schwächen frühzeitig reagieren, ist das schon einmal ein guter Anfang. Hinzu sollte natürlich allgemein ein gutes familiäres Umfeld kommen. Denn Schulversagen ist besonders häufig bei Kindern zu finden, die aus einem angespannten familiären Umfeld kommen. Seien es nun permanente Streitigkeiten zwischen den Eltern oder seien es andauernde Konflikte mit den Kindern – all das führt zu Stress beim Kind und letzten Endes dazu, dass sich das Kind nicht auf das konzentrieren kann, was es sollte: Lernen.

Mit diesen 10 Methoden können Sie Ihr Kind zum Lernen motivieren und Schulversagen vorbeugen:
  1.  Sorgen Sie für ein gutes Lernklima: Überlegen Sie einmal, in welcher Atmosphäre Sie gerne arbeiten. Genau so ergeht es Ihrem Kind. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind sich ausgewogen ernähren kann, dass es einen ordentlichen Arbeitsplatz hat und dass es wirklich die Ruhe zum Lernen hat. Dazu kann unter Umständen gehören, dass Sie gerade keine laute Musik hören können und dass auch der Fernseher ausgeschaltet bleiben muss. Aber all das gehört dazu, wenn Sie Ihr Kind vor Schulversagen retten möchten.
  2. Schaffen Sie positive Anreize: Ihr Kind hat einen Traum geäußert, den es sich im Leben erfüllen möchte, vielleicht sogar einen Berufswunsch? Äußern Sie in einem entspannten Rahmen, welchen Wert verschiedene Fächer in diesem Berufsfeld haben. Wenn Ihr Kind sich nur schlecht zum Sprachenlernen motivieren kann, kann ein Sprachurlaub den nötigen Anreiz schaffen. Auch ein Schüleraustausch kann hier hilfreich sein. Denn dann erwirbt Ihr Kind quasi en Passant gewisse Sprachkenntnisse, die es für sein ganzes Leben brauchen kann.
  3. Machen Sie Schule nicht zum einzigen Thema: Wieder einmal der Vergleich mit Ihrer Arbeit – möchten Sie den ganzen Tag nur darüber sprechen, welche beruflichen Leistungen Sie abgeliefert haben, wo Sie besser werden könnten und was Sie alles dazu tun müssten? Sicher nicht. Das Zuhause ist der Rückzugsort für Ihr Kind. Natürlich müssen Sie auch die Schule thematisieren. Gerade für Kinder, die von Schulversagen bedroht oder betroffen sind, ist es aber nicht gerade angenehm, wenn es den ganzen Tag nur um dieses eine Thema geht. Bedenken Sie, dass Ihr Kind auch andere Qualitäten hat. Vernachlässigen Sie diese nicht. Sprechen Sie schulische Themen lieber einmal in einem entspannten Rahmen an und unterhalten Sie sich vielleicht über in diesem Bereich beliebte Themen wie Freunde oder die Gestaltung der Pausen.
  4. Sorgen Sie für Pausen: Niemand kann viele Stunden am Stück lernen. Sorgen Sie auch während einer Lernsession dafür, dass Ihr Kind Pausen macht. In dieser Zeit sollte es sich ein bisschen bewegen, mindestens etwas trinken, vielleicht sogar eine Kleinigkeit essen. Das Lernen sollte auch nicht den ganzen Tag in Anspruch nehmen. Auch Kinder brauchen so etwas wie eine Work-Life- Balance.
  5. Bleiben Sie flexibel: Vielleicht kann Ihr Kind ganz anders lernen, als Sie das erwarten würden. Sie denken, Ihr Kind kann sicher am besten aufrecht sitzend in absoluter Stille lernen. Dann beobachten Sie, wie Ihr Kind sich die Musik aufdreht, sich in eine Ecke im Bett lümmelt und dort lernt. Beobachten Sie dann aber bitte weiter, ob Ihr Kind wirklich lernt. Ist das der Fall, rücken Sie lieber von Ihrer Erwartungshaltung ab. Manche Kinder können sich bei Musik in bequemer Haltung super konzentrieren und aufrechtes Sitzen in Stille wäre kontraproduktiv. Solange die Leistungen stimmen, sollten Sie sich dem nicht in den Weg stellen.
  6. Motivieren Sie Ihr Kind: Bedenken Sie bitte, dass Sie nicht der Lehrer Ihres Kindes sind. Und auch, wenn Sie hin und wieder etwas beibringen, sollten Sie sich nicht zum Lehrer aufschwingen. Wenn Sie immer nur das Wort »Lernen« anführen, setzen Sie damit einen negativen Reiz. Lassen Sie sich in entspannter Atmosphäre vom aktuellen Lernstoff berichten. Wenn Sie Ihrem Kind dann noch das Gefühl geben, es präsentiert gut, dass Sie vielleicht sogar auch noch etwas gelernt haben, dann motivieren Sie es damit und es wird wieder mehr Lust haben, etwas zu lernen.
  7. Lernen im Alltag: Man lernt für’s Leben, so sagt man immer. Zeigen Sie das Ihrem Kind. Wenn Sie selbst eine Fremdsprache beherrschen, unterhalten Sie sich mit Ihrem Kind in dieser Sprache. Unterhalten Sie sich beim Spaziergang über Themen aus der Biologie. Lassen Sie Ihr Kind im Supermarkt etwas ausrechnen. All diese Dinge zeigen Ihrem Kind, dass es das in der Schule Gelernte auch im normalen Leben brauchen kann
  8. Stärken Sie das Selbstbewusstsein Ihres Kindes: Jedes Kind hat Stärken. Betonen Sie diese Stärken Ihres Kindes. Das klassische Belohnungssystem über Süßigkeiten und andere vermeintliche »Goodies« setzt Reize, die Sie sich in der Zukunft nicht wünschen. Bestärken Sie Ihr Kind auch in außerschulischen Fähigkeiten. Wer ein gutes Selbstbewusstsein hat, muss nicht durch Aggressionen auffallen und der kann auch besser lernen.
  9. Loben Sie dosiert: Wenn das einzige Event, das Sie im Schulverlauf loben, eine gute Note ist, demotiviert das Ihr Kind. Denn gute Noten hat Ihr Kind nicht allein in der Hand. Das Bewertungssystem in der Schule lässt viel subjektiven Spielraum für die Lehrkraft. Loben Sie Ihr Kind hingegen für Dinge wie etwa Fleiß oder das Bemühen, wird es auch künftig motiviert sein, sich anzustrengen.
  10.  Erstellen Sie einen Lernplan: Wenn Ihr Kind das Gefühl hat, das Lernen nimmt einfach kein Ende, hat es bald keine Lust mehr. Erstellen Sie daher einen Lernplan mit Ihrem Kind, an dem es absehen kann, was für diesen Tag noch zu schaffen ist. Wenn es dieses Lernziel erreicht hat, sollten Sie aber auch fair bleiben und Schluss für diesen Tag machen, auch wenn es noch deutlich vor der geplanten
    Zeit ist.

Wenn Sie sich an diese Tipps halten, können Sie Ihr Kind bei Schulversagen unterstützen oder es sogar ganz vermeiden.

Sollten Sie den Eindruck haben, dass Ihr Kind ernstzunehmende Schwierigkeiten hat, suchen Sie unbedingt das Gespräch zu den Lehrern und sorgen Sie gemeinsam dafür, dass Ihr Kind sich verbessern kann.

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