Teilen:

Mobbing, die Angst in der Schule

Mobbing, die Angst in der Schule

François Jeand'Heur, Lafamily

Zielscheibe oder Opfer von Mobbing zu sein, verwandelt das Leben eines Schülers in eine tägliche Hölle. Das Internet und die sozialen Netzwerke vervielfachen die Auswirkungen und das Trauma. Information und die Schaffung eines sozialen Klimas in der Klasse sind die Mittel, um dieses Phänomen wirksam zu bekämpfen. 

Die Schule, ein vermintes Gelände

Eine Sechstklässlerin, die immer wieder als "Hure" bezeichnet wird, fragt sich, ob das wirklich wahr ist. Eine andere 14-Jährige berichtet: "Ich musste die Schule wechseln, weil mich dort alle runtermachten und anspuckten." Diese anonymen Berichte auf ciao.ch zeigen die Gewalt, die in der Schule erlebt wird. Beleidigungen, Schubsen, für manche Kinder ist die Schulzeit ein Kreuzweg. Eine Walliser Umfrage aus dem Jahr 2012 unter 4000 Schülern der 5. und 6. Klasse ergab, dass etwas weniger als 10% der Kinder von diesem Phänomen betroffen sind. Streitigkeiten und Schlägereien sind oftmals Mittel zur Beilegung von Streitigkeiten zwischen Gleichaltrigen. Diese Beziehungen sind Teil des sozialen Lebens des Kindes und strukturieren seinen Zugang zu anderen Menschen.

Das Kind wird mit einer Realität konfrontiert, die nicht seine eigene ist, und muss damit umgehen. Mobbing hingegen ist ein Ungleichgewicht des Machtverhältnisses. Mobbing unterhält eine Dominanz gegenüber einem Kind, das zur Beute eines oder mehrerer seiner Altersgenossen wird. Das Internet und Mobiltelefone sind zu Waffen geworden, gegen die es schwierig ist, sich zu wehren.

Cybermobbing, Belästigung 2.0

Mit den neuen Technologien sind dem Mobbing keine Grenzen gesetzt. Außerhalb der Schule geht es in den sozialen Netzwerken weiter. Facebook, Twitter und YouTube sind Resonanzkörper mit verheerenden Auswirkungen. Durch ihr großes Publikum, ihre einfache Nutzung und ihre Anonymität verbreiten sie Hass und lassen die jungen Zielpersonen hilflos gegen diese Art von entmaterialisierter Aggression zurück. Beleidigungen und Fotos können sich in wenigen Augenblicken im Netz verbreiten und einen Ruf begründen. Mädchen sind dieser Art von Gefahr, die oft sexuellen Charakter hat, stärker ausgesetzt. Ich habe einen großen Fehler gemacht, ich habe ein Foto von mir mit nacktem Oberkörper an einen Jungen geschickt und er hat es meiner ganzen Schule gezeigt", berichtet dieses Mädchen auf ciao.ch. Junge Menschen sind manchmal Komplizen ihres Unglücks und wenn die Einsicht kommt, ist es oft zu spät, der Schaden ist bereits angerichtet. Die erhoffte Popularität wendet sich dann gegen den Urheber und kann Gegenstand von Erpressung und Druck sein. Cyberstalker sind sich oft nicht bewusst, dass die virtuellen Narben real und tief sind.

Informieren und schulen

Um diesen neuen Formen der Gewalt in der Schule und außerhalb der Schule entgegenzuwirken, werden Sensibilisierungsmaßnahmen durchgeführt (siehe Programm Jugend und Gewalt). Pro Juventute warnte kürzlich in ihren Kampagnen Jugendliche vor den Gefahren von Sexting und Cybermobbing. Das Bundesamt für Sozialversicherungen (BSV) hat im Rahmen des nationalen Programms zur Förderung der Medienkompetenz eine Plattform Jugend und Medien eingerichtet. Für Liliane Galley, wissenschaftliche Mitarbeiterin des BSV, besteht das Ziel darin, zu informieren: "Eine bessere Kenntnis der Technologien ermöglicht es, die Gefahren zu erkennen und sich davor zu schützen.

Dies gilt natürlich für Jugendliche, aber auch für Eltern, die wissen wollen, was ihre Kinder tun". Die Empfehlungen des BSV zur Bekämpfung von Gewalt in der Schule legen den Schwerpunkt auf die Einführung von Lebensregeln und interaktiven Methoden. Eine mit den Schülern erarbeitete Charta, die Stärkung ihrer sozialen Kompetenzen und Gesprächsräume sind Lösungen für ein besseres Zusammenleben in der Schule. Ein Unterricht, der auf Kooperation setzt und in dem sich die Jugendlichen am Klassenleben beteiligen, schafft ein günstiges Schulklima und bekämpft wirksam alle Arten von Aggression und Mobbing.

Stoppt das Mobbing!

Wenn Mobbing nicht gestoppt wird, kann es schwerwiegende Folgen haben (Depressionen, Selbstmord, Kriminalität...)!

Was sagt das Gesetz?

  • Beleidigungen (Artikel 177 des Strafgesetzbuches), Drohungen (Artikel 180), Verleumdung und üble Nachrede (Artikel 173) sind gesetzlich verboten!
  • Eine belästigende Person kann mit der Polizei und einem Richter konfrontiert werden! Es liegt an Ihnen, eine Anzeige bei der Polizei zu machen, wenn Ihr Kind belästigt wird.

Initiativen zum Schutz Ihrer Kinder:

Jugend und Medien

Programm Jugend und Gewalt (Bundesamt für Sozialversicherungen) 

Teilen:

Unsere Partner