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Sonderschulen

Sonderschulen

Die Sonderschule in der Schweiz ist ein spezialisiertes Bildungsangebot für Kinder und Jugendliche, die aufgrund von besonderen Bedürfnissen, Beeinträchtigungen oder Lernschwierigkeiten nicht in einer Regelschule unterrichtet werden können. Sie bietet eine individuell angepasste Förderung, um die Schülerinnen und Schüler bestmöglich in ihrer Entwicklung zu unterstützen. 

Die Sonderschule in der Schweiz ist ein wichtiger Bestandteil des Bildungssystems und bietet Kindern mit besonderen Bedürfnissen eine gezielte Förderung. Sie ermöglicht es diesen Kindern, ihre Fähigkeiten zu entwickeln und auf ein möglichst selbstständiges Leben vorbereitet zu werden. Gleichzeitig wird in der Schweiz zunehmend auf Integration und Inklusion gesetzt, um allen Kindern eine chancengerechte Bildung zu ermöglichen.

   

 

Zielgruppe der Sonderschule

Sonderschulen richten sich an Kinder und Jugendliche mit:

  • kognitiven Beeinträchtigungen (z. B. geistige Behinderungen),
  • körperlichen Behinderungen (z. B. motorische Einschränkungen),
  • sensorischen Beeinträchtigungen (z. B. Hör- oder Sehbehinderungen),
  • psychischen oder emotionalen Schwierigkeiten (z. B. Verhaltensauffälligkeiten, Autismus-Spektrum-Störungen),
  • schweren Lernschwierigkeiten oder Entwicklungsverzögerungen.

Ziele der Sonderschule

  • Individuelle Förderung : Die Sonderschule bietet einen auf die Bedürfnisse des Kindes zugeschnittenen Unterricht, der sich an dessen Fähigkeiten und Entwicklungsstand orientiert. 
  • Soziale Integration : Trotz der speziellen Förderung wird angestrebt, die Schülerinnen und Schüler so weit wie möglich in die Gesellschaft zu integrieren.
  • Vorbereitung auf das Leben : Die Sonderschule bereitet die Schülerinnen und Schüler auf ein möglichst selbstständiges Leben vor, sei es durch lebenspraktische Fähigkeiten, berufliche Vorbereitung oder soziale Kompetenzen.
  • Entlastung der Regelschulen : Durch die spezialisierte Betreuung in der Sonderschule werden Regelschulen entlastet, die oft nicht über die nötigen Ressourcen verfügen, um Kinder mit besonderen Bedürfnissen angemessen zu fördern.

   

 

Unterricht und Betreuung

  • Kleine Klassen : Die Klassen in der Sonderschule sind klein, um eine intensive Betreuung und individuelle Förderung zu ermöglichen.   
  • Spezialisierte Lehrkräfte : Die Lehrpersonen haben oft eine Zusatzausbildung in Sonderpädagogik und sind auf die Bedürfnisse von Kindern mit Beeinträchtigungen spezialisiert.
  • Therapeutische Angebote : Viele Sonderschulen bieten zusätzliche Therapien wie Logopädie, Ergotherapie oder Physiotherapie an.
  • Lebenspraktische Förderung : Neben dem schulischen Lernen wird großer Wert auf lebenspraktische Fähigkeiten wie Selbstversorgung, Kommunikation und soziale Interaktion gelegt.
  • Integration vs. Separation

In der Schweiz wird zunehmend versucht, Kinder mit besonderen Bedürfnissen in die Regelschule zu integrieren (Integrative Schulungsform, ISF). Dies geschieht im Rahmen des Prinzips der Inklusion, das darauf abzielt, alle Kinder gemeinsam zu unterrichten und dabei ihre individuellen Bedürfnisse zu berücksichtigen. 

Dennoch bleibt die Sonderschule eine wichtige Option für Kinder, deren Förderbedarf so hoch ist, dass sie in einer Regelschule nicht ausreichend unterstützt werden können. Die Entscheidung, ob ein Kind eine Sonderschule besucht, wird in der Regel in Zusammenarbeit mit den Eltern, Lehrpersonen und Fachleuten getroffen.

Rechtliche Grundlagen

Die Sonderschule ist im schweizerischen Bildungssystem gesetzlich verankert. Die Kantone sind für die Organisation und Finanzierung der Sonderschulen zuständig, was zu regionalen Unterschieden in der Ausgestaltung führen kann. Die Interkantonale Vereinbarung über die Zusammenarbeit im Bereich der Sonderpädagogik (Sonderpädagogik-Konkordat) sorgt jedoch für eine gewisse Harmonisierung der Angebote.

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