Die Fehlgeburt
Der Körper stösst rund 15-20% der Embryonen zwischen der 5. und 10. Schwangerschaftswoche (SSW) ab: es kommt zur Fehlgeburt.
Ist das Kind kleiner als 30 cm (bis zum 6. Schwangerschaftsmonat), spricht man von einer Fehlgeburt, diese ist nicht meldepflichtig, wird nicht ins Geburtsregister eingetragen und das Kind erhält kein Begräbnis. Je weiter fortgeschritten die Schwangerschaft ist, desto kleiner ist das Risiko einer Fehlgeburt.
Die Anzeichen einer Fehlgeburt sind: starke Schmerzen im Unterleib und/oder Blutungen.
Einige der häufigsten Ursachen sind: genetische oder chromosomale Defekte des Babys, Erkrankungen der Mutter (z.B. Diabetes), Fehlbildungen der Gebärmutter, Kontakt mit toxischen Substanzen (z.B. Drogen, Medikamente, Röntgenstrahlung) oder bakterielle resp. virale Infektionen (z.B. Toxoplasmose, Listeriose) insbesondere in der frühen Schwangerschaft.
Nach einer Fehlgeburt muss meistens eine Curettage durchgeführt werden, da Teile der Frucht noch an der Gebärmutter haften bleiben können.
Die Totgeburt
Man spricht von einer Totgeburt, wenn das tot geborene Kind eine Körpergrösse von 30 cm überschreitet (etwa nach dem 6. Monat). Diese Geburt ist meldepflichtig und wird im Geburtenregister eingetragen. Das Kind erhält ein Begräbnis.
In unseren Breitengraden, wo Schwangerschaften medizinisch eng überwacht werden, ist die Zahl der Totgeburten unter 1% gesunken.
Das deutlichste Anzeichen für ein drohendes Absterben der Frucht ist: das Kind bewegt sich viel weniger. Setzten Sie sich umgehend mit Ihrer Hebamme oder Ihrer Ärztin/Ihrem Arzt in Verbindung, wenn Sie länger als 6 Stunden keine Bewegungen mehr wahrnehmen. Die Kinder können manchmal durch eine verfrühte Geburt gerettet werden.
Die häufigsten Ursachen für Totgeburten sind: Stoffwechselerkrankungen der Mutter, Rhesusunverträglichkeiten, Präeklampsie, Wachstumsstörungen des Babys und Probleme mit der Plazenta, wobei in vielen Fällen die Ursache weiterhin unklar ist.
In der Regel wird, unmittelbar nach dem absterben des Föten, die Geburt eingeleitet und das Kind normal vaginal geboren.
Der Tod eines Babys ist eine tiefgreifende, schmerzhafte und schier unaushaltbare Erfahrung für die Frau. Lebt Sie in einer Beziehung oder hat bereits Kinder, wirkt sich dieser Verlust logischerweise auf die Beziehung resp. die ganze Familie aus.
Erlauben Sie sich um diesen Verlust zu trauern, nehmen Sie Abschied von dem Kind, denn es ist, egal wie klein, ein Teil von Ihnen.
Suchen Sie Trost, in dem Sie mit anderen Betroffenen darüber sprechen, vielleicht hilft es Ihnen zu hören, was anderen in dieser untröstlichen Situation geholfen hat.
Hier finden Sie Fachstellen und Selbsthilfegruppen, die Ihnen bei der Trauerarbeit und der Bewältigung dieses Verlustes unterstützend zur Seite stehen.