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Welche Tiere kommen in der Kinderpsychotherapie zum Einsatz

Welche Tiere kommen in der Kinderpsychotherapie zum Einsatz

Die tiergestützte Psychotherapie gewinnt zunehmend an Bedeutung und zeigt vielversprechende Ergebnisse bei der Behandlung von Kindern mit emotionalen und psychischen Herausforderungen. Wissenschaftliche Erkenntnisse belegen, dass Tiere als "sichere Bindungsfiguren" fungieren und das emotionale Wohlbefinden fördern können. Verschiedene Tiere werden in dieser Therapieform eingesetzt, abhängig von den individuellen Bedürfnissen der Kinder und den Zielen der Therapie.

Hunde und Pferde sind die häufigsten tierischen Begleiter in der tiergestützten Psychotherapie, da sie durch ihre soziale und interaktive Natur besonders gut mit Kindern kommunizieren und eine beruhigende Präsenz bieten. Auch kleinere Tiere wie Kaninchen, Meerschweinchen und sogar Fische können wertvolle therapeutische Partner sein. Sie sind oft leichter zugänglich und können bei ängstlichen Kindern eine positive Wirkung entfalten. Jedes Tier bringt spezifische Eigenschaften mit, die auf die individuellen Bedürfnisse und Vorlieben der Kinder abgestimmt werden können.

   

 

Hunde

Hunde sind die am häufigsten eingesetzten Tiere in der tiergestützten Therapie. Sie sind sozial, freundlich und leicht zu trainieren, was sie ideal für therapeutische Arbeit macht. Hunde können eine beruhigende Präsenz bieten, die emotionale Sicherheit schafft, Stress reduziert und die soziale Interaktion fördert. Besonders in der Arbeit mit Kindern mit Angststörungen, Autismus oder Traumata sind Hunde sehr effektiv.

Pferde (Hippotherapie oder Reittherapie)

Pferde werden in der Hippotherapie oder Reittherapie häufig eingesetzt, insbesondere bei Kindern mit körperlichen oder sensorischen Beeinträchtigungen sowie emotionalen Störungen. Der Umgang mit Pferden stärkt das Selbstbewusstsein, fördert motorische Fähigkeiten und bietet eine intensive emotionale Bindung. Das Reiten kann das Gleichgewicht, die Koordination und das Körperbewusstsein verbessern, während die Beziehung zum Pferd Empathie und Vertrauen fördert.

Katzen

Katzen sind aufgrund ihrer sanften und beruhigenden Natur ebenfalls in der tiergestützten Therapie beliebt. Sie sind besonders nützlich für Kinder, die sensibel auf zu viel Stimulation reagieren, da Katzen in der Regel ruhiger und zurückhaltender sind als Hunde. Ihre Anwesenheit kann Stress abbauen und den Kindern helfen, Geduld und Rücksichtnahme zu üben.

Kaninchen

Kaninchen sind kleine, sanfte Tiere, die oft bei jüngeren Kindern oder solchen mit sensorischen Problemen eingesetzt werden. Sie sind leicht zu handhaben und können Kindern helfen, Verantwortung zu übernehmen, indem sie lernen, wie sie für die Pflege des Tieres verantwortlich sind. Ihre weiche Beschaffenheit kann auch beruhigende sensorische Reize bieten, die besonders bei Kindern mit Autismus oder Angststörungen hilfreich sein können.

Meerschweinchen

Meerschweinchen sind ebenfalls beliebte Therapie-Tiere, besonders bei Kindern, die möglicherweise Angst vor größeren Tieren haben. Sie sind freundlich, leicht zu handhaben und können eine ähnliche beruhigende und verantwortungsfördernde Wirkung wie Kaninchen haben. Meerschweinchen werden oft in Gruppentherapien eingesetzt, um Kinder zu motivieren, miteinander zu interagieren und sich gemeinsam um das Tier zu kümmern.

Vögel

Vögel wie Papageien oder Sittiche werden gelegentlich in der Therapie verwendet, um Kindern zu helfen, sich zu beruhigen und Achtsamkeit zu entwickeln. Vögel sind faszinierend zu beobachten und können durch ihr Verhalten die Aufmerksamkeit von Kindern auf sanfte Weise lenken. Sie können auch bei der Förderung der Geduld und des Verantwortungsbewusstseins helfen.

Alpakas und Lamas

Alpakas und Lamas werden zunehmend in der tiergestützten Therapie verwendet, insbesondere in ländlichen oder naturnahen Umgebungen. Diese Tiere sind sanftmütig, neugierig und haben eine beruhigende Wirkung auf Kinder. Sie eignen sich gut für den Einsatz bei Kindern mit emotionalen Problemen oder Traumata, da der Kontakt mit ihnen oft als beruhigend und heilend empfunden wird.

Delfine (in Delfintherapie)

In speziellen Fällen, vor allem bei der Arbeit mit Kindern mit schweren physischen oder neurologischen Störungen, wird Delfintherapie eingesetzt. Diese Art der Therapie findet oft in spezialisierten Einrichtungen statt und nutzt die Interaktion mit Delfinen, um emotionale und physische Heilungsprozesse zu fördern. Delfine gelten als besonders sensibel und sozial, was sie zu wertvollen therapeutischen Partnern macht. Allerdings ist diese Therapieform umstritten und nicht weit verbreitet.

Ziegen

Ziegen werden manchmal in der Therapie eingesetzt, insbesondere auf Bauernhöfen oder in ländlichen Gegenden. Sie sind neugierig, verspielt und interaktiv, was Kindern hilft, Verantwortung zu übernehmen und Vertrauen aufzubauen. Der spielerische Umgang mit Ziegen kann Kinder dazu ermutigen, ihre motorischen Fähigkeiten zu verbessern und soziale Fähigkeiten zu entwickeln.

Fische (Aquarientherapie)

Fische, insbesondere in einem gut gestalteten Aquarium, können beruhigend auf Kinder wirken. Das Beobachten von Fischen hat nachweislich eine stressreduzierende Wirkung und kann bei Kindern mit Angststörungen oder Hyperaktivität eingesetzt werden. Die Pflege eines Aquariums fördert auch Verantwortungsbewusstsein und Achtsamkeit.

Verschiedene Tiere werden in der tiergestützten Psychotherapie verwendet, je nach den Bedürfnissen der Kinder und den Zielen der Therapie. Hunde und Pferde sind die am häufigsten eingesetzten Tiere, aber auch kleinere Tiere wie Kaninchen, Meerschweinchen und sogar Fische können wertvolle therapeutische Partner sein. Die Wahl des Tieres hängt von der Art der Störung, den Zielen der Therapie und den individuellen Vorlieben des Kindes ab.

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Fotos: NewAfrica@depositphotos / herjua@depositphots 

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