Magersucht - Anorexie

Teilen:

Magersucht - Anorexie

Magersucht - Anorexie

Die Pubertät: Die Zeitspanne, in der sich die Magersucht und die Ess-Brech-Sucht entwickeln.
Gegen 12–14 Jahren beweisen die jungen Mädchen manchmal eine erstaunliche Kapazität zur Selbstkritik: Aus der Fassung gebracht über die Entwicklung ihres Körpers, konfrontiert mit Bildern von Mannequins in den Medien, ernähren sie sich oft auf ganz unausgeglichene Art und Weise, einen Tag Diät und am nächsten Tag essen sie Chips und Schokolade. Eine vorübergehende Krise oder eine tiefere Verstimmung, der sie ihre Aufmerksamkeit schenken müssen. Meistens beginnt die Mager- oder Ess-Brech-Sucht mit einer Diät. Das heisst aber nicht, dass alle Mädchen, die eine Diät machen, notwendigerweise eine Essstörung entwickeln. Aber hinter diesem scheinbar banalen Vorhaben einer Jugendlichen, die auf der Suche nach ihrer Identität ist, besteht vielleicht doch ein Alarmsignal, das ernst genommen werden muss, insbesondere wenn sie sich wiederholen oder von einer markanten Verhaltensveränderung begleitet sind. Der Mangel an Selbstvertrauen, negative Bemerkungen gegenüber ihrer körperlichen Erscheinung, Rückzug in sich, eine erschwerte Kommunikation, dies alles sind Anzeigen, die nicht auf die leichte Schulter genommen werden dürfen.

Wie erkennt man diese Krankheiten?
Meine Tochter hört nicht auf, sich über ihre körperliche Erscheinung zu beklagen. Sie findet sich zu dick und spricht regelmässig darüber eine Diät anzufangen. Wie soll man darauf reagieren?

  • Versuchen Sie, mit ihr ins Gespräch zu kommen, um zu verstehen, was ihr wichtig ist. Ist der Verlust dieser Kilos die Bedingung, um sich in den Kreis ihrer Freundinnen zu integrieren? Macht man in der Schule Bemerkungen über sie? Ziegen Sie ihr, dass es wichtigeres gibt. In der Pubertät verändert sich der Körper: Eine Gewichtszunahme ist nicht nur normal, sondern notwendig zur guten körperlichen Entwicklung.
  • Helfen Sie ihr die Bilder, die sie von den Stars usw. in den Medien sieht, kritische anzuschauen. Ihrerseits achten Sie darauf kleine Scherze und Bemerkungen bezüglich ihrem Körper zu vermeiden. Auch wenn sie Ihnen harmlos erscheinen, können diese eine zerstörende Wirkung bei einem jungen Mädchen haben, das sensibel und destabilisiert ist.
  • Schlussendlich vergessen Sie nicht, dass die Kinder die Tendenz haben, Schemas, die ihnen bestens bekannt sind, zu reproduzieren. Prüfen Sie Ihr eigenes Ess-Verhalten: Wenn Sie als Eltern immer Diät halten und mit Ihrer Erscheinung unzufrieden sind, dann hat das Kind gute Aussichten, das gleiche Verhalten zu entwickeln.

Seit einiger Zeit verweigert meine Tochter gewisse Nahrungsmittel, findet tausend Ausreden, um nicht mit uns am Tisch zu essen, indem sie uns glaubhaft machen will, dass sie bereits gegessen hat, keinen Hunger oder Bauchweh hat. Zudem scheint sie an Gewicht verloren zu haben.

  • Es ist nicht leicht, bei diesem provokativen Verhalten die Geduld nicht zu verlieren. Wenn Sie sich aber auf das, was Ihr Kind isst oder nicht, konzentrieren, riskieren Sie das grundlegende Problem zu übersehen.
  • Die Nahrung ist nur die Spitze des Eisbergs. Nehmen Sie sich Zeit, um mit Ihrer Tochter zu sprechen. Finden Sie eine vertrauenserregende Umgebung und nehmen Sie sich Zeit für das Gespräch.
  • Beruhigen Sie sie und sagen Sie ihr, was Sie an ihr gut und schön finden (nicht nur das Körperliche betreffend!). Sagen Sie ihr, was sie alles gut macht. Und vergessen Sie nicht zu wiederholen, dass Sie sie lieben so wie sie ist! Manchmal kann die Tatsache, dass man mehr Zeit für sie aufwendet, sich mit ihr abgibt und Zuneigung zeigt, überraschende Wirkungen haben.

Unmöglich miteinander einen Dialog zu führen
Wenn ein Gespräch zustande kommt, seien Sie nicht bedrückt: Vergessen Sie nicht, dass die Pubertät eine Krisenzeit zwischen Eltern und Kindern ist. Es kann vielleicht nützlich sein, wenn Sie zusammen Ihren Hausarzt aufsuchen und ihm Ihre Bedenken mitteilen. Vielleicht möchte der Arzt anschliessend mit Ihrem Kind alleine sprechen. Fühlen Sie sich nicht ausgeschlossen: Es ist viel Wert, wenn Ihr Kind mit dem Arzt sprechen kann.

Kein Zweifel, mein Kind leidet an Magersucht. Seit einiger Zeit isst meine Tochter wenig und hat an Gewicht verloren.
Lassen Sie die Sache nicht unbeachtet sein! Ihr Kind hat entsprechende Hilfe nötig. Am besten wenden Sie sich an einen Spezialisten. Es ist möglich, dass Ihr Kind versucht, Sie zu beruhigen, indem es sagt, dass es auswärts isst oder verspricht, wieder zu essen. Die Personen, die an Magersucht leiden, haben das Gefühl, dass sie die Situation meistern, was aber in Wirklichkeit nicht der Fall ist. Sie sind ganz der Krankheit verfallen, die sie dazu bringt, ein aggressives Verhalten zu zeigen und zu lügen. Wenn Ihre Tochter verweigert einen Arzt aufzusuchen, müssen Sie beharrlich sein. Vergessen Sie nicht, dass die Magersucht lebensgefährlich ist. Die Anorexie kann schwere Folgen haben, ja sogar zum Tod führen (10% der Kranken). Man weiss auch, dass die Krankheit, wenn sie früh erkannt und behandelt wird, viel mehr Heilungserfolg hat.

Teilen:

Unsere Partner