Es ist für Jugendliche ein natürlicher und bedeutender Teil ihres Entwicklungsprozesses, sich mit bestimmten Ideologien und Modetrends zu identifizieren. Oft suchen sie nach einer Gruppe oder Bewegung, die ihre Interessen und Überzeugungen teilt und drücken ihre Zugehörigkeit durch gemeinsamen Stil und Ideologie aus. Diese Identifikation kann zu einer starken Bindung und einem Gemeinschaftsgefühl und schliesslich dazu führen, dass sich Jugendliche zu Gruppen zusammenschliessen. So entsteht eine Jugendsubkultur.
Unter dem Motto "Jugendsubkulturen für Fortgeschrittene" (Definition unter dem Mosaik) werden wir in den folgenden Wochen* das Mosaik der Jugendtrends komplettieren. Treten Sie ein in die Welt Ihrer Kinder und Jugendlichen, denn Wortschatz und Verhalten haben ihre Ursprünge oft in den Ideologien, die vom jeweiligen Trend vorgegeben werden.
Bitte auf Bilder mit rotem Rahmen klicken!
Falls Sie Anregungen, Kritiken, Korrekturen, oder zusätzliche Informationen mit uns teilen wollen, benützen Sie bitte die Adresse: kontakt@diefamilie.ch
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Jugendkultur und Jugendsubkultur sind eng miteinander verwandte Begriffe, die jedoch leicht unterschiedliche Bedeutungen haben:
Im Wesentlichen kann man sagen, dass Jugendsubkulturen Teil der Jugendkultur sind, aber nicht alle Jugendlichen einer Subkultur angehören müssen, um Teil der breiteren Jugendkultur zu sein.
Die Unterscheidung zwischen Jugendkultur und Jugendsubkultur kann jedoch fliessend sein, da Jugendkulturen oft aus verschiedenen Jugendsubkulturen entstehen und sich im Laufe der Zeit weiterentwickeln.
Einblick in die Geschichte der Subkulturen
In Europa entstanden seit dem 19. Jahrhundert verschiedene Subkulturen, die oft als Reaktion auf soziale, politische und kulturelle Veränderungen auftraten. Hier sind einige Beispiele:
Romantische Bewegung: Die romantische Bewegung entwickelte sich im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert als Reaktion auf die industrielle Revolution und die aufkommende Rationalisierung. Romantiker betonten die Bedeutung von Individualität, Emotionen und Natur. Sie lehnten die Rationalität der Aufklärung ab und suchten stattdessen nach spiritueller und ästhetischer Erfahrung.
Bohème: Die Bohème entstand im 19. Jahrhundert und war eine subkulturelle Bewegung von Künstlern, Schriftstellern und Intellektuellen. Sie rebellierten gegen die bürgerliche Gesellschaft und die Konventionen ihrer Zeit. Die Bohème suchte nach kreativer Freiheit, Selbstverwirklichung und einem alternativen Lebensstil außerhalb der etablierten sozialen Normen.
Dandyismus: Der Dandyismus entwickelte sich im frühen 19. Jahrhundert und war eine Subkultur der stilvollen und selbstbewussten Männer. Dandys legten großen Wert auf Ästhetik, Mode und kultivierte Manieren. Sie widersetzten sich den Konventionen der bürgerlichen Gesellschaft und strebten nach Individualität und Eleganz.
Jugendbewegung: Im frühen 20. Jahrhundert entstanden verschiedene Jugendbewegungen in Europa, wie beispielsweise die Wandervogel-Bewegung in Deutschland. Diese Bewegungen betonten die Bedeutung der Jugend, der Natur, der körperlichen Fitness und der Gemeinschaft. Sie stellten eine Kritik an der etablierten Gesellschaftsordnung dar und suchten nach alternativen Lebensformen.
Teddy Boys und Rocker: In den 1950er Jahren entstanden in Großbritannien Subkulturen wie die Teddy Boys und Rocker. Die Teddy Boys waren für ihren rebellischen Stil mit schmalen Hosen, langen Jacken und Pompadour-Frisuren bekannt. Die Rocker hingegen bevorzugten Lederkleidung und Motorräder. Diese Subkulturen waren Ausdruck einer Jugendkultur, die sich gegen die konservativen Werte der Nachkriegsgesellschaft auflehnte.
Beatniks: Die Beatniks waren eine subkulturelle Bewegung, die in den 1950er und 1960er Jahren in den USA aufkam. Sie waren bekannt für ihre Ablehnung der etablierten Normen und ihre Betonung der individuellen Freiheit, des nonkonformistischen Lebensstils, der Experimente mit Drogen und der Förderung der Kunst.
Mods und Rocker: In den 1960er Jahren entstanden in Großbritannien die Subkulturen der Mods und Rocker. Die Mods waren für ihren modischen Kleidungsstil, ihre Liebe zur Musik (insbesondere zum Mod-Revival und zum Soul) und ihre Affinität zur Vespa-Scooter-Kultur bekannt. Die Rocker hingegen waren weiterhin von Motorrädern und Rock 'n' Roll-Musik geprägt. Die Rivalität zwischen Mods und Rockern führte zu gewalttätigen Zusammenstößen und wurde zu einem Medienphänomen.
Punk-Bewegung: Die Punk-Bewegung entstand in den 1970er Jahren, hauptsächlich in Großbritannien und den USA. Die Punks rebellierten gegen die politische und soziale Ordnung und drückten ihre Frustration und Wut durch aggressive Musik, provokative Mode und unkonventionelles Verhalten aus. Sie waren für ihre DIY (Do-it-yourself)-Ethik und ihre Ablehnung des Mainstreams bekannt.