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Jugendsubkultur — Ultras

Jugendsubkultur  — <b> Ultras</b>
Unter dem Motto "Jugendsubkulturen - Crashkurs für Fortgeschrittene" stellen wir Ihnen auf diesen Seiten die gängigsten Bewegungen in der Schweiz vor. Treten Sie ein in die Welt Ihrer Kinder und Jugendlichen, denn Wortschatz und Verhalten haben ihre Ursprünge oft in den Ideologien, die vom jeweiligen Trend vorgegeben werden.

Ultras

Ultras sind eine spezielle Jugendkultur, die sich hauptsächlich auf die Fußballfanszene konzentriert. Ultras sind bekannt für ihre leidenschaftliche Unterstützung ihrer Mannschaft und ihre kulturellen Aktivitäten, die oft auch politisch motiviert sind. In vielen Fällen haben Ultras auch eine gewisse Aggressivität und Feindseligkeit gegenüber rivalisierenden Fans und Behörden gezeigt. Obwohl nicht alle Fußballfans Teil der Ultras-Bewegung sind, hat diese Subkultur in vielen Ländern eine bedeutende Anhängerschaft gewonnen.

   

Die Entstehung der Bewegung

Die Ultras-Bewegung hat ihre Wurzeln in Italien und entstand in den 1960er Jahren als eine Art Gegenkultur zur allgemeinen Fußballfanszene. Die Ultras wollten die Unterstützung ihrer Mannschaften auf eine neue Ebene bringen und sich von den als zu passiv empfundenen Fans abheben. Sie begannen, Choreografien und Gesänge zu organisieren und nahmen eine aktive Rolle in der Unterstützung ihrer Mannschaft ein.

In den 1980er Jahren breitete sich die Ultras-Bewegung in andere europäische Länder aus und verbreitete sich auch auf andere Sportarten wie Basketball und Hockey. Die Bewegung wurde zunehmend politisiert und einige Gruppen begannen, sich mit politischen Bewegungen zu identifizieren oder eigene politische Ziele zu verfolgen.

Heute gibt es Ultras-Gruppen auf der ganzen Welt, die weiterhin eine wichtige Rolle in der Fußballfanszene spielen und oft auch soziale und politische Aktivitäten unterstützen.

  

Gibt es eine Ultras Ideologie?

Es gibt keine spezifische Ideologie, die alle Ultras-Gruppen gemeinsam teilen. Die Bewegung ist dezentralisiert und jede Gruppe hat ihre eigene Kultur, Traditionen und Überzeugungen.

  • Politische Orientierung. Einige Gruppen haben politische Ziele und identifizieren sich mit bestimmten Ideologien wie dem linken oder rechten Spektrum, während andere Gruppen politisch neutral sind und sich nur auf die Unterstützung ihrer Mannschaft konzentrieren.
  • Die Ablehnung von Kommerzialisierung und modernen Fußballtrends. Sie bevorzugen eine authentische und leidenschaftliche Fußballkultur und kritisieren die zunehmende Kommerzialisierung des Sports und die Vermarktung von Fußball als Unterhaltungsprodukt.
  • Die starke Bindung an ihre Stadt und ihre Region. Sie sehen sich als Teil einer Gemeinschaft und setzen sich für lokale Initiativen und soziale Aktivitäten ein.

Vorurteile und Missverständnisse

Die Ultras-Bewegung wird oft mit Vorurteilen und Missverständnissen konfrontiert, die aus ihrer öffentlichen Wahrnehmung als gewalttätige und unkontrollierbare Fans resultieren. Einige dieser Vorurteile und Missverständnisse sind:

  • Alle Ultras sind gewalttätig: Die meisten Ultras-Gruppen betonen die Bedeutung von friedlicher Unterstützung ihrer Mannschaft und distanzieren sich von Gewalt.
  • Ultras sind nur Fußballfans: Obwohl die Ultras-Bewegung hauptsächlich auf Fußballfans konzentriert ist, haben einige Gruppen auch politische oder soziale Ziele und setzen sich für lokale Initiativen ein.
  • Ultras sind unorganisiert und chaotisch: Tatsächlich haben viele Ultras-Gruppen eine hierarchische Struktur und organisieren ihre Aktivitäten im Voraus, um eine effektive Unterstützung ihrer Mannschaft zu gewährleisten.
  • Ultras haben keine Regeln: Die meisten Ultras-Gruppen haben spezifische Regeln und Verhaltenskodizes, die von ihren Mitgliedern befolgt werden müssen.
  • Ultras sind immer gegen die Polizei: Obwohl es in der Vergangenheit Konflikte zwischen Ultras und der Polizei gegeben hat, arbeiten viele Ultras-Gruppen heute mit den Behörden zusammen, um sicherzustellen, dass Spiele sicher und friedlich ablaufen.

Es ist wichtig zu betonen, dass die Ultras-Bewegung eine vielfältige und komplexe Subkultur ist, die nicht einfach auf Stereotypen reduziert werden kann.

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