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Jugendsubkultur — Twerk

Jugendsubkultur — <b>Twerk</b>
Unter dem Motto "Jugendsubkulturen - Crashkurs für Fortgeschrittene" stellen wir Ihnen auf diesen Seiten die gängigsten Bewegungen in der Schweiz vor. Treten Sie ein in die Welt Ihrer Kinder und Jugendlichen, denn Wortschatz und Verhalten haben ihre Ursprünge oft in den Ideologien, die vom jeweiligen Trend vorgegeben werden.

Twerk

Twerk wird oft mit der Hip-Hop-Kultur in Verbindung gebracht, da es in der Hip-Hop-Musik und in Hip-Hop-Tanzroutinen eine bedeutende Rolle spielt. Es hat sich zu einer Jugendbewegung entwickelt, die Tanzstile und Körperausdruck miteinander verbindet.

In der Hip-Hop-Kultur spielt der Tanz eine wichtige Rolle, da er eine Möglichkeit bietet, sich kreativ auszudrücken und die Rhythmen und Beats der Musik zu interpretieren. Twerk-Bewegungen sind ein Teil dieser tänzerischen Ausdrucksform, die in die Hip-Hop-Bewegung integriert wurden.

Für viele Jugendliche, insbesondere in urbanen Gemeinschaften, ist Twerking ein Ausdruck von Freiheit, Selbstbewusstsein und Stolz auf den eigenen Körper. Es ermöglicht ihnen, ihre Individualität und Persönlichkeit durch Tanz und Bewegung auszudrücken.

Twerk-Workshops und -Kurse werden oft von Tanzschulen, Fitnessstudios und Jugendzentren angeboten, um Jugendlichen eine Plattform zu bieten, ihre tänzerischen Fähigkeiten zu entwickeln und ihre körperliche Gesundheit zu fördern. Diese Aktivitäten können auch eine positive Gemeinschaft schaffen, in der Jugendliche sich austauschen, zusammenarbeiten und ihre Leidenschaft für Hip-Hop und Twerk teilen können.

Die Entstehung von Twerking der Twerk Subkultur

Die Entstehung des Twerking lässt sich auf afrikanische und karibische Tanzstile zurückführen. Diese Tanzstile beinhalten Hüftbewegungen und das gezielte Isolieren und Bewegen der Gesässmuskulatur, um rhythmische und energische Bewegungen zu erzeugen.

In Westafrika gibt es eine lange Tradition von Tänzen, bei denen die Hüften und das Gesäss betont werden. Ein Beispiel dafür ist der Mapouka-Tanz aus der Elfenbeinküste, der als einer der Vorläufer des Twerking angesehen wird. Beim Mapouka werden die Hüften schnell und kräftig bewegt, oft in einer aufreizenden Art und Weise.

Auch in der Karibik gibt es Tanzstile, bei denen Hüftbewegungen eine grosse Rolle spielen. Der sogenannte "Booty Dance" oder "Daggering" aus Jamaika ist dafür bekannt, dass er stark auf das Gesäss fokussiert ist und schnelle, pulsierende Bewegungen beinhaltet.

Diese afrikanischen und karibischen Tanzstile haben im Laufe der Zeit Einfluss auf die afroamerikanische Kultur in den Vereinigten Staaten genommen. Insbesondere in der Hip-Hop-Kultur der 1990er Jahre begannen sich Twerk-Bewegungen in Musikvideos und auf Tanzflächen zu verbreiten.

Musikerinnen wie Lil' Kim und Missy Elliott trugen zur Popularisierung des Twerking in der Hip-Hop-Szene bei. Musikvideos wie "Baby Got Back" von Sir Mix-a-Lot und "Get Low" von Lil Jon & The East Side Boyz trugen ebenfalls dazu bei, das Twerking einem breiteren Publikum bekannt zu machen.

Mit der zunehmenden Verbreitung von Online-Plattformen und sozialen Medien in den letzten Jahren hat das Twerking eine noch grössere Reichweite erlangt. Videos von Twerking-Routinen und Twerk-Challenges sind viral geworden und haben dazu beigetragen, dass Twerking auch ausserhalb der Hip-Hop-Kultur bekannt wurde.

Vorurteile und Missverständnisse

  • Sexualisierung: Twerking wird oft als übermässig sexuell konnotiert wahrgenommen. Es besteht die Annahme, dass Jugendliche, die Twerking praktizieren, ausschliesslich auf sexuelle Provokation aus sind. Diese Annahme kann zu einer Stigmatisierung und Missverständnissen führen.
  • Moralische Urteile: Manche Menschen betrachten Twerking als unmoralisch oder anstößig. Dies basiert oft auf kulturellen oder religiösen Überzeugungen, die den Ausdruck von Sexualität oder bestimmte Bewegungen als inakzeptabel erachten.
  • Abwertende Sichtweise: Es gibt die Tendenz, Twerking als minderwertig oder oberflächlich abzutun. Manche sehen den Tanzstil als weniger anspruchsvoll oder weniger künstlerisch im Vergleich zu anderen Tanzformen.
  • Kulturelle Aneignung: Twerking hat afrikanische und karibische Wurzeln, und in einigen Fällen wird es von Menschen ausserhalb dieser Kulturen übernommen, ohne die Bedeutung und den kulturellen Kontext angemessen zu respektieren. Dies kann zu Kritik führen, da kulturelle Aneignung als respektlos und entwürdigend angesehen werden kann.

Es wäre unfair, ungenaue Verallgemeinerungen, auf die gesamte Twerk-Jugendbewegung oder auf einzelne Personen zu übertragen. Jeder individuelle Tänzer und jede Tänzerin hat ihre eigenen Beweggründe und Ausdrucksformen.

Es ist wichtig, Vorurteile abzubauen, indem man offen für verschiedene Formen des Ausdrucks ist und respektvoll miteinander umgeht. Eine offene und informierte Diskussion kann helfen, Missverständnisse zu klären und ein besseres Verständnis für die Vielfalt der Jugendkultur zu fördern.

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