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Jugendsubkultur — Vegan

Jugendsubkultur — <b>Vegan</b>
Unter dem Motto "Jugendsubkulturen - Crashkurs für Fortgeschrittene" stellen wir Ihnen auf diesen Seiten die gängigsten Bewegungen in der Schweiz vor. Treten Sie ein in die Welt Ihrer Kinder und Jugendlichen, denn Wortschatz und Verhalten haben ihre Ursprünge oft in den Ideologien, die vom jeweiligen Trend vorgegeben werden.

Vegan

Die vegane Subkultur unter Jugendlichen hat in den letzten Jahren an Popularität gewonnen und ist zu einer lebendigen Bewegung herangewachsen. Immer mehr Jugendliche entscheiden sich heutzutage für eine vegane Lebensweise. Die Gründe dafür können vielfältig sein, darunter ethische Überlegungen, Umweltschutz, Gesundheit oder eine Kombination dieser Faktoren. Jugendliche, die sich für eine vegane Lebensweise entscheiden, setzen sich für den Schutz der Tiere, den Umweltschutz und ihre eigene Gesundheit ein.

Veganismus in der Jugendkultur konzentriert sich in erster Linie auf die Ernährung. Vegan lebende Jugendliche meiden jegliche tierischen Produkte, einschliesslich Fleisch, Fisch, Eier, Milchprodukte und Honig. Sie bevorzugen stattdessen pflanzliche Lebensmittel wie Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse, Samen und pflanzliche Alternativen wie Soja-, Mandel- oder Hafermilch.

Viele junge Veganer engagieren sich aktiv für ihre Überzeugungen und nutzen soziale Medien, um auf Themen wie Tierrechte, Umweltschutz und vegane Ernährung aufmerksam zu machen. Sie teilen Informationen, Rezepte, Tipps und persönliche Erfahrungen, um andere Jugendliche zu inspirieren und zu informieren.

Veganismus erstreckt sich oft auf andere Aspekte des Lebensstils, wie Kleidung und Kosmetik. Jugendliche, die sich für eine vegane Lebensweise entscheiden, bevorzugen oft Kleidung und Accessoires aus nachhaltigen und tierfreundlichen Materialien wie Baumwolle, Leinen, Kork oder synthetischen Alternativen zu Leder und Pelz. Sie achten auch auf vegane Kosmetikprodukte, die ohne tierische Inhaltsstoffe oder Tierversuche hergestellt werden.

Jugendliche in der veganen Subkultur legen Wert auf Bildung und Information über Tierrechte, Nachhaltigkeit und Ernährung. Sie lesen Bücher, schauen Dokumentationen und besuchen Veranstaltungen, um ihr Wissen zu erweitern und sich über die verschiedenen Aspekte des Veganismus zu informieren.

Die vegane Subkultur unter Jugendlichen kann eine starke Gemeinschaft bieten, die gegenseitige Unterstützung, Aktivismus und einen bewussten Lebensstil fördert.

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle Jugendlichen, die eine vegane Ernährung wählen, zwangsläufig Teil dieser Subkultur sind, da individuelle Gründe und Motivationen variieren können.

Entstehungsgeschichte des Veganismus

Frühe Einflüsse

  • Vegetarismus Die Idee des Verzichts auf Fleisch und tierische Produkte aus ethischen, religiösen oder gesundheitlichen Gründen hat eine lange Geschichte und geht auf antike Zivilisationen zurück. Im 19. Jahrhundert entstanden Vegetariervereine und -gesellschaften in Europa und den USA.

  • Ethik und Tierrechte Im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert begannen Denker wie Jeremy Bentham und Henry Salt, ethische Argumente für den Schutz von Tieren zu formulieren. Sie argumentierten, dass Tiere empfindungsfähige Wesen sind, die Schutz und Respekt verdienen.

  • Antispeziesismus In den 1970er Jahren prägte der britische Psychologe Richard D. Ryder den Begriff "Antispeziesismus", um die Diskriminierung und Unterdrückung von Tieren aufgrund ihrer Spezieszugehörigkeit zu beschreiben. Dieser Begriff erweiterte das Verständnis von Tierrechten auf eine breitere gesellschaftliche Ebene.

Gründung des Veganismus

  • 1944 gründete Donald Watson, ein britischer Tierrechtsaktivist, die Vegan Society. Der Begriff "vegan" wurde aus den ersten und letzten Buchstaben des Wortes "vegetarian" gebildet, um eine klarere Abgrenzung zum Vegetarismus zu schaffen.
    Die Vegan Society definierte den Veganismus als eine Lebensweise, die den Verzehr von Fleisch, Fisch, Eiern, Milchprodukten und anderen tierischen Produkten ablehnt und darauf abzielt, jegliche Ausbeutung und Nutzung von Tieren zu vermeiden.

Entwicklung und Verbreitung

  • Die Vegan Society und andere Organisationen wie PETA (People for the Ethical Treatment of Animals) haben sich in den folgenden Jahrzehnten für die Verbreitung des Veganismus eingesetzt. Sie haben Informationsmaterialien bereitgestellt, Kampagnen durchgeführt und über die ethischen, gesundheitlichen und umweltbezogenen Gründe für eine vegane Lebensweise informiert.

  • Neben ethischen Gründen haben auch gesundheitliche Überlegungen zur Popularisierung des Veganismus beigetragen. Studien über die Vorteile einer pflanzlichen Ernährung für die Gesundheit und das Wohlbefinden haben dazu beigetragen, dass immer mehr Menschen den Veganismus ausprobieren und umsetzen.

Heutige Bedeutung

  • Der Veganismus hat in den letzten Jahren weltweit an Bedeutung gewonnen. Immer mehr Menschen wählen eine vegane Lebensweise aus ethischen, gesundheitlichen oder Umweltschutzgründen. Es gibt eine wachsende Verfügbarkeit von veganen Lebensmitteln, Restaurants und Modeprodukten, die den Bedürfnissen vegan lebender Menschen gerecht werden.

Die PETA Bewegung

PETA wird häufig mit dem Veganismus in Verbindung gebracht, da die Organisation den Veganismus als einen Weg betrachtet, Tierleid zu reduzieren und sich für Tierrechte einzusetzen. PETA fördert und unterstützt den veganen Lebensstil aktiv und betont die ethischen, gesundheitlichen und ökologischen Gründe für eine vegane Ernährung.

2020 -  Im Rahmen der Kampagne haben PETA-Anhänger vor dem Londoner Flaggschiff von Urban Outfitters demonstriert und gefordert, dass der Konzern auf Alpaka, Wolle, Leder, Kaschmir, Mohair, Daunen und Seide verzichtet.

Entstehung der PETA Bewegung

    • PETA wurde 1980 von Ingrid Newkirk und Alex Pacheco gegründet. Die Organisation begann ihre Aktivitäten in den USA und entwickelte sich schnell zu einer internationalen Bewegung. Ingrid Newkirk und Alex Pacheco waren zuvor Mitglieder der Tierrechtsorganisation "Fund for Animals". Sie gründeten PETA, um eine stärkere Fokussierung auf die Rechte und das Wohlergehen von Tieren zu erreichen.

Ziele und Prinzipien

    • PETA hat das Ziel, Tierausbeutung in allen Bereichen zu beenden, sei es in der Unterhaltungsindustrie, in der Pelz- und Lederproduktion, in der Tierversuchsforschung oder in der Lebensmittelindustrie.
    • Die Organisation setzt sich für die Anerkennung von Tieren als empfindungsfähige Wesen ein, die Rechte auf ein Leben ohne Ausbeutung und Leid haben.
    • PETA verfolgt eine radikale Herangehensweise, um Aufmerksamkeit für Tierrechtsfragen zu generieren und Veränderungen herbeizuführen. Die Organisation ist bekannt für ihre provokativen Kampagnen, Demonstrationen und öffentlichkeitswirksamen Aktionen

Aktivitäten und Kampagnen

    • ETA setzt verschiedene Mittel ein, um ihre Botschaft zu verbreiten. Dazu gehören Medienkampagnen, Unterstützung von Prominenten, Veröffentlichung von Enthüllungsvideos aus der Tierindustrie und Lobbyarbeit.
    • Die Organisation hat auch eine starke Online-Präsenz und nutzt soziale Medien, um Informationen zu verbreiten und die Unterstützung für ihre Anliegen zu mobilisieren.
    • PETA hat sich aktiv an internationalen Kampagnen beteiligt und hat Niederlassungen und Partnerorganisationen in verschiedenen Ländern.

Es ist wichtig zu beachten, dass Veganismus nicht ausschliesslich mit PETA in Verbindung gebracht wird. Es gibt viele andere Organisationen, Aktivisten und Ressourcen, die sich ebenfalls für den Veganismus einsetzen und Informationen und Unterstützung für vegane Lebensstile bieten. Jeder einzelne Veganer kann seine eigenen Gründe und Motivationen haben, vegan zu leben, unabhängig von PETA oder anderen Organisationen.

Vorurteile und Missverständnisse

  • Mangel an Nährstoffen: Tatsächlich ist es möglich, alle notwendigen Nährstoffe aus einer ausgewogenen veganen Ernährung zu erhalten. Eine gut geplante vegane Ernährung kann genügend Proteine, Eisen, Calcium, Vitamin B12 und andere wichtige Nährstoffe liefern.
  • Geschmacklose und langweilige Mahlzeiten: In Wirklichkeit gibt es eine grosse Vielfalt an köstlichen veganen Gerichten, die aus verschiedenen pflanzlichen Zutaten hergestellt werden. Mit der richtigen Kreativität und Gewürzen können vegane Mahlzeiten genauso vielfältig und lecker sein wie nicht-vegane Gerichte.
  • Hohe Kosten: Während einige spezialisierte vegane Produkte möglicherweise teurer sind, können eine Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Hülsenfrüchten, Vollkornprodukten und lokalen saisonalen Lebensmitteln kostengünstig sein. Es kommt auch darauf an, wie man seine Mahlzeiten plant und einkauft.
  • Einschränkungen beim Essen auswärts: In der Tat bieten immer mehr Restaurants und Cafés vegane Gerichte oder Optionen an. Mit etwas Vorabrecherche oder Kommunikation mit dem Restaurant können vegane Mahlzeiten leichter zugänglich gemacht werden.
  • Mangelnde Energie und Leistungsfähigkeit: Zahlreiche Sportler und Athleten haben bewiesen, dass sie ihre Leistungsfähigkeit auf einer rein pflanzlichen Ernährung aufrechterhalten oder sogar verbessern können.

Es ist wichtig zu beachten, dass jeder Mensch individuelle Ernährungsbedürfnisse hat, unabhängig davon, ob er sich vegan, vegetarisch oder omnivor ernährt. Eine ausgewogene Ernährung und gegebenenfalls die Konsultation eines Ernährungsexperten können helfen, sicherzustellen, dass alle Nährstoffe ausreichend abgedeckt werden.

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