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Jugendsubkultur — Gothic

Jugendsubkultur — <b>Gothic</b>
Unter dem Motto "Jugendsubkulturen - Crashkurs für Fortgeschrittene" stellen wir Ihnen auf diesen Seiten die gängigsten Bewegungen in der Schweiz vor. Treten Sie ein in die Welt Ihrer Kinder und Jugendlichen, denn Wortschatz und Verhalten haben ihre Ursprünge oft in den Ideologien, die vom jeweiligen Trend vorgegeben werden.

Gothic

Die Entstehung der Gothic-Szene lässt sich auf die späten 1970er Jahre in Großbritannien zurückführen. Zu dieser Zeit entwickelte sich eine neue Art von Musik, die sich vom Punkrock abgrenzte und als Gothic Rock bezeichnet wurde. Bands wie Bauhaus, Joy Division, The Sisters of Mercy und Siouxsie and the Banshees prägten den Sound dieser Musik und schufen eine Atmosphäre, die von düsteren und oft romantischen Themen geprägt war.

Neben der Musik spielte auch die Mode eine wichtige Rolle in der Entstehung der Gothic-Szene. Viele Anhänger der Subkultur kleideten sich in schwarze Kleidung, trugen auffälligen Schmuck und schminkten sich in dramatischen Stilen, die von der viktorianischen Ära oder dem Punkrock inspiriert waren. Diese Ästhetik war ein Ausdruck einer bestimmten kulturellen Identität und zog Gleichgesinnte an.

Die Gothic-Szene breitete sich in den 1980er Jahren schnell aus und wurde international bekannt. Es entstanden neue Untergruppierungen innerhalb der Szene, wie zum Beispiel die Industrial- und Darkwave-Szene. Mit dem Aufkommen des Internets in den 1990er Jahren konnte die Szene noch weiter wachsen und sich weltweit vernetzen.

Heute ist die Gothic-Szene eine etablierte Subkultur, die sich auf Musik, Mode, Kunst und Literatur stützt. Sie hat eine treue Fangemeinde und wird jedes Jahr von Tausenden von Menschen auf Festivals und Konzerten gefeiert.

Die Gothic-Subkultur besitzt ein breites Spektrum an Music-Genres, die von Gothic Rock bis zu Darkwave, Industrial und EBM reichen. Die Texte der Musikstücke behandeln oft Themen wie Melancholie, Tod, Trauer und die dunklen Seiten des menschlichen Geistes.

Trotz der oft düsteren Ästhetik und Themen ist die Gothic-Subkultur nicht notwendigerweise mit Depression oder Selbstmord in Verbindung zu bringen. Vielmehr suchen viele Teilnehmer der Subkultur einen Ausdruck für ihre künstlerische und kulturelle Identität und eine Gemeinschaft, die ihre Interessen teilt.

Vorurteile und Missverständnisse

  • Goths sind Satanisten: Die Wahrheit ist, dass die meisten Goths keine Satanisten sind und diejenigen, die es sind, oft Teil einer separaten Subkultur sind.

  • Goths sind depressiv und suizidgefährdet: Während es wahr ist, dass einige Goths eine Vorliebe für düstere Themen haben, bedeutet dies nicht automatisch, dass sie depressiv oder suizidgefährdet sind. Tatsächlich haben Studien gezeigt, dass die meisten Goths eine durchschnittliche psychische Gesundheit haben.

  • Goths sind gewalttätig: Dieses Vorurteil basiert auf der Annahme, dass die düstere Ästhetik der Gothic-Subkultur mit Gewalttätigkeit und Aggression assoziiert werden kann. In Wirklichkeit sind Goths nicht gewalttätiger als Menschen anderer Subkulturen.

  • Goths sind unsozial: Goths neigen dazu, eine engere soziale Gruppe zu haben als Menschen anderer Subkulturen, aber das bedeutet nicht, dass sie unsozial sind. Tatsächlich ist die Gothic-Subkultur oft sehr aktiv und bietet eine Vielzahl von sozialen Veranstaltungen und Aktivitäten.

  • Goths sind alle gleich: Wie bei jeder Subkultur gibt es innerhalb der Gothic-Subkultur viele unterschiedliche Meinungen, Geschmäcker und Stile. Es ist ein Fehler anzunehmen, dass alle Goths gleich aussehen oder denken.

Es ist wichtig zu verstehen, dass Vorurteile und Stereotypen oft auf Unwissenheit und Fehlinformationen basieren. Die Gothic-Subkultur ist eine vielfältige und kreative Gemeinschaft, die oft missverstanden wird, aber eine wichtige Rolle in der Kunst, Musik und Mode spielt.

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