Für manche beginnt mit dem Frühjahr leider auch die Heuschnupfensaison und für viele ist es mehr als nur ein Jucken in der Nase. Tränende Augen, Atemschwierigkeiten und Husten sind weitere Symptome der Pollenallergie, welche dann Schlaf und Regeneration stören. Wie bei vielen Allergien spielt auch hier der Körper verrückt, bekämpft Pollen, als wären sie feindliche Eindringlinge und schränkt damit die Lebensqualität der Betroffenen ein.
Anders als beispielsweise bei Lebensmittelallergien, können Menschen mit Pollenallergie diese nicht umgehen, denn sie fliegen mit dem Wind meist unerkannt durch die Luft.
Natürlich muss man zunächst genau abklären lassen, welche Pollen die Auslöser der Allergie sind, denn obwohl viele Betroffenen auf Frühblüher wie Erle und Hasel reagieren, sind andere auch auf Pollen allergisch, die im Sommer durch die Luft fliegen. Auch sollten Behandlungsmöglichkeiten mit Medikamenten wie Antihistaminika oder einer Therapie zur Hyposensibilisierung mit einem Arzt oder Ärztin abgesprochen und überwacht werden. Es gibt jedoch ein paar Tricks und Kniffe, die man zusätzlich anwenden kann. Hierzu gehört, dass man sich genauer und vor allem tagesaktuell über Pollenflüge informiert, um Allergieschüben präventiv zu begegnen. Hier gibt es mittlerweile die Möglichkeit, eine Pollenvorhersage auch direkt für den eigenen Wohnort zu bekommen.
Zwar weiss man natürlich, wann in etwa welche Pflanzen blühen, doch tragen die jeweiligen Wetterbedingungen und die Veränderungen im Klima zu Schwankungen und Veränderungen bei. Hier können digitale Auswertungen von Pollendaten natürlich genauere Angaben machen, denn sie beziehen nicht nur allgemeine Daten ein, sondern auch die jeweiligen Wind- und Wetterbedingungen und den Wohnort. So können Allergiebetroffene ihren Alltag und ihre Freizeit deutlich besser planen und Massnahmen treffen, die den Kontakt mit Pollen reduziert.
Ist die Pollenkonzentration besonders hoch, sollte man Innenräume am besten nicht lüften und Schuhe und Jacken direkt im Eingangsbereich lassen. Muss man dennoch hinausgehen, kann eine enganliegende Sonnenbrille und eventuell ein Mundschutz helfen, den Kontakt der Schleimhäute mit den Pollen zu vermeiden. Danach können eine Nasendusche mit Salzwasser oder auch eine Augenspülung etwas Linderung bringen, da dies zumindest einige Pollen wieder entfernt. Wasser ist hier insgesamt eine Hilfe, denn regelmässig feucht Wischen und das Waschen von Haaren und Gesicht vorm Schlafengehen entfernt Pollen, die sich im Laufe des Tages dort abgelegt haben. Da Pollen leider auch sehr gut von Textilien aufgenommen werden, sollte - auch wenn es eigentlich so praktisch wäre - Wäsche besser nicht draussen aufgehängt werden, wenn gerade Pollenhochsaison ist. Auch ist es ratsam, Kleidung, die am Tag getragen wurde, nicht im Schlafbereich aufzubewahren.
Während andere Krankheiten eher zurückgehen, erkranken leider immer mehr Menschen an Allergien und damit auch an Heuschnupfen. Wer also selbst unter Heuschnupfen leidet, hat ein erhöhtes Risiko, diese Neigung an sein Kind weiterzugeben. Neben negativen Umwelteinflüssen gelten hier ausgerechnet unsere verbesserten Hygienestandards als Mitauslöser. Denn, so die These, wenn unser Immunsystem nicht lernt, mit bestimmten Bakterien und Pilzen umzugehen, verläuft es sich unter Umständen in Überreaktionen auf Pollen. Menschen, die jedoch in ihrer Kindheit mit einigen Keimen in Berührungen kamen, wie etwa auf einem Bauernhof, entwickeln insgesamt weniger Allergien. Wer also Kinder hat und in der Stadt lebt, könnte ja den nächsten Familienausflug - so die Pollen wollen - zu einem Bauernhof oder in die nächste Matschgrube machen, wie wär’s?
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